INTERESSANTE
ZEITUNGSMELDUNGEN
Quelle |
Land
Baden-Württemberg |
Erscheinung |
12.02.04 |
Schlagzeile |
Ausschreibungsverfahren abgeschlossen |
AUSSCHREIBUNGSVERFAHREN FÜR DEN SCHIENENPERSONENNAHVERKEHR AUF DER
SCHWARZWALDBAHN UND BEIM SEEHAS ABGESCHLOSSEN – ENORME VERBESSERUNGEN DER
ANGEBOTSQUALITÄT
Auf der Schwarzwaldbahn
und beim seehas wird ab 15. Dezember 2006 in
Quantität und Qualität ein Verkehr angeboten, der sich sehen lassen kann. Nur
wenige Tage nach dem Zuschlag an die erfolgreichen Bieter erläuterte Umwelt- und
Verkehrsminister Ulrich Müller am Donnerstag (12. Februar 2004) bei einer
Veranstaltung in Singen die Konzeption und einzelne Ergebnisse des
Ausschreibungsverfahrens für die Angebote des
Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf den Strecken Karlsruhe - Offenburg -
Konstanz (Schwarzwaldbahn) und Konstanz - Engen ("seehas").
Das Ausschreibungsverfahren mit 4,2 Mio. Zugkm
(Schwarzwaldbahn 3,1 Mio. Zugkm,
seehas 1,1 Mio. Zugkm)
war im Februar letzten Jahres durch die Veröffentlichung im Amtsblatt der EU
eingeleitet worden und wurde am 2. Februar 2004 durch Erteilung der Zuschläge an
die DB Schwarzwaldbahn GmbH (Schwarzwaldbahn) und die
EuroTHURBO GmbH (seehas) abgeschlossen.
Minister Müller zeigte
sich rundum zufrieden mit dem Ergebnis. "Durch diese Ausschreibung gewinnen am
Ende alle. Das Land musste allerdings tief in die Tasche greifen. Für die
10-jährigen Verträge müssen wir deutlich über 200 Mio. Euro auf den Tisch legen,
wobei ein wesentlicher Teil der Kosten dadurch entsteht, dass das Umwelt- und
Verkehrsministerium die weggefallenen Interregio-Züge
in den landesfinanzierten Nahverkehr übernommen hat. Bahn und Bund sind
ausgestiegen; das Land hat die Schwarzwaldbahn nicht nur auf Dauer gerettet,
sondern auch erheblich verbessert", erklärte Minister Müller.
Nach Darstellung von
Minister Müller hat das Land bei der Ausschreibung in allen Bereichen des
Leistungsangebots anspruchsvolle Mindestkriterien vorgegeben. "Wir haben vom
Fahrplan über die Fahrzeugeinrichtung bis hin zur Kundeninformation Vorgaben
gemacht, die sicherstellen, dass den Fahrgästen künftig SPNV deutlich über dem
bisherigen Niveau geboten wird." Das Umwelt- und Verkehrsministerium ging auch
auf Anregungen und Forderungen ein, die es vor und während des Verfahrens aus
der Region erreicht hatten. Die meisten davon seien aufgrund der guten
fachlichen Vorbereitung der Ausschreibung ohnehin bereits berücksichtigt
gewesen. Manche Wünsche habe man allerdings nicht umsetzen können. Offenbar, so
der Minister, habe "mancher die Tatsache aus den Augen verloren, dass die Bahn
(und der Bund) den Interregio eingestellt haben,
ohne dass das Land einen entsprechenden Ausgleich bekommen hat. Das Land geht
mit eigenem Geld in diese Lücke und schafft Nahverkehrsangebote für Pendler und
Touristen bzw. für den Freizeitbereich. Luxuszüge sind aber weder Standard im
Schienenpersonennahverkehr noch passen sie in die heutige Zeit knapper Kassen.
Jeder Euro der hier zu viel ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle."
Der Minister hat daher
auch kein Verständnis für Mäkeleien, die nach dem
Bekanntwerden der Ausschreibungsergebnisse vereinzelt geäußert worden
war: "Was die Regionen entlang der Strecke hier an
SPNV-Angeboten bekommen, ist auf Nahverkehr auf hohem Niveau. Mehr kann
man von einem Nahverkehrsangebot, das überwiegend aus Steuergeldern finanziert
werden muss, wirklich nicht erwarten." Auch die Tatsache, dass die unterlegenen
Bieter keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Ministeriums eingelegt
haben, spräche für sich. "Nach den Ausschreibungen der
S-Bahn Rhein-Neckar und
der SPNV-Leistungen im Nordschwarzwald ist dies
innerhalb kurzer Zeit die dritte europaweite Ausschreibung die von den
Mitbietern ohne Beschwerde akzeptiert wurde. Darauf sind wir stolz", erklärte
Minister Müller. Das Land rechne mit einer pünktlichen Umsetzung und dem Start
der neuen Angebote zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2006.
Künftig wird es auf den
beiden Strecken von morgens bis spät abends einen durchgängigen Stundentakt
geben. Der seehas–Ver-kehr, der bisher zu einem
großen Teil vom Landkreis Konstanz bezuschusst worden ist, wird in den
Hauptverkehrszeiten auf dem Streckenabschnitt Engen – Singen – Radolfzell –
Konstanz zum Halbstundentakt verdichtet. Das Gleiche gilt für die ebenfalls
besonders nachgefragte Relation Karlsruhe – Offenburg.
Die DB Schwarzwaldbahn
GmbH wird auf der Strecke Karlsruhe - Konstanz Doppelstockwagen der neuesten
Generation aus dem Görlitzer Werk der Firma Bombardier einsetzen. Die Wagen
verfügen z. B. über Klimaanlage, behindertengerechte Toilette, Displays für
Fahrgastinformation und eine veränderte Innenausstattung mit verbesserter
Gepäckablage. Gezogen bzw. geschoben werden die Züge von neuen E-Loks der
Baureihe 146, die speziell für Nahverkehrszwecke konstruiert sind und hohe
Beschleunigungs- und Bremswerte aufweisen. In Oberschwaben fahren - so der
Minister - Doppelstockwagen seit Dezember 2003 und die Leute sind
happy. Das werde bei den Fahrgästen im Schwarzwald
nicht anders sein.
Die Fa.
EuroTHURBO wird ein völlig neues Fahrzeug in Dienst
stellen. Es handelt sich dabei um den "FLIRT", einen elektrischen, vierteiligen
Triebzug der Schweizer Fa. Stadler, der in Berlin gefertigt wird. Er ist
ebenfalls klimatisiert, hat eine behindertengerechte Toilette und bietet
ebenfalls verbesserte Informationsmöglichkeiten im Fahrgastraum.
Wie Minister Müller in
Singen deutlich machte, ist es Ziel des Landes, in ganz Baden-Württemberg mehr
Fahrgäste für die Schiene zu gewinnen. "Das Land hat die Voraussetzungen zur
Verbesserung des Angebots auf der Schwarzwaldbahn geschaffen. Wir zählen darauf,
dass dieses Angebot angenommen wird - die Abstimmung findet mit dem Fahrschein
statt und da hat jetzt die Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn ihre
verbleibende Aufgabe: Werben für das neue Angebot", sagte Umwelt- und
Verkehrsminister Müller.
1.
Fahrzeuge
Schwarzwaldbahn
-
Fabrikneue Doppelstockwagen
-
Fahrzeuge klimatisiert
-
Hoher
Fahrkomfort durch Luftfederung
-
Lok
mit hoher Leistung, dadurch hohe Betriebsqualität zu erwarten
-
Lok-Wagen-Kombination verspricht auf der traktionstechnisch anspruchsvollen
-
Schwarzwaldbahn (Steigungen, Schnee, Laubfall) hohe Zuverlässigkeit
-
Niederflureinstieg (600 mm) –> bei 55 cm-Bahnsteigen stufenloser Einstieg
-
Zustieg für Rollstuhlfahrer unkompliziert über automatische Überfahrrampen
im Steuerwagen
-
Ausblick aus oberem Stock hat nahezu Panoramawagenqualität
-
Mehrzweckraum in jedem Wagen (Fahrradtransport)
-
Toilette in jedem Wagen
-
Erhöhung der Platzkapazitäten gegenüber dem heutigen Angebot
Speziell: Verbesserungen gegenüber der heutigen
DoSto-Generation:
-
Erhöhte Fensteranzahl mit schmaleren Stegen -> Panoramablick
-
Verbesserte Einstiegsbedingungen durch geringere Neigung der Einfahrschrägen
-
Mehr
Beinfreiheit im Unterstock
-
Erweiterte Unterbringungsmöglichkeiten für Reisegepäck
-
Fahrgastinformation imZug über LED-Anzeigen,
zusätzlich touristische Infos/
-
Veranstaltungshinweise etc. über separate Bildschirme im Zug
Seehas
-
Einsatz des FLIRT (= Flinker Leichter Innovativer Regional-Triebzug)
-
Modernes, innovatives Fahrzeug (Neuentwicklung)
-
Niederflureinstieg (600 mm) –> bei 55-cm-Bahnsteigen stufenloser Einstieg
mit automatischer Spaltüberbrückung (ausfahrbarer Schiebetritt)
-
Bequemer Zustieg für Rollstuhlfahrer über Hublifte
-
Innenraum durchgehend niederflurig
-
Sehr hohe Fahrdynamik - entspannter Fahrplan mit hoher Betriebsqualität ist
zu erwarten
-
Hoher Fahrkomfort durch Luftfederung
-
Fahrzeuge klimatisiert
-
Erhöhung der Kapazitäten gegenüber dem heutigen Angebot
-
Einsatz im Wiesental ab Mitte 2005 - Fahrzeug
wird beim Einsatz für seehas betriebserprobt
sein
-
Fahrgastinformation im Zug über LED-Anzeigen, zusätzliche Informationen
über separate Bildschirme im Zug
2.
Betriebsprogramm
Schwarzwaldbahn
-
Stundentakt von früh morgens (ca. 6 Uhr) bis spät abends (23 Uhr) [bezogen
auf die Endpunkte] mit Halt an allen bisher bereits im Stundentakt bedienten
Bahnhöfen
-
Stündliche Bedienung von Allensbach ist zusätzlich möglich
(Die stündliche Bedienung von Haslach und Gengenbach ist hingegen wegen
notwendiger Knotenverknüpfungen leider nicht möglich)
-
Neue umsteigefreie Frühverbindungen von Karlsruhe nach Konstanz
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Neue durchgehende Verbindung Montag - Samstag Karlsruhe ab 20:09 Uhr -
Konstanz an 23:18 Uhr (heute nur an Samstagen mit verlängerten Fahrzeiten
durch Integration Seehas, Mo - Fr + So nur bis
Singen)
-
Neue tägliche Verbindung Karlsruhe ab 21:16 Uhr, Konstanz an 0:11 Uhr (heute
nur an Sonntagen)
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Neue Frühverbindung Montag - Samstag (Konstanz-) Singen (ab 5:32 Uhr) -
Offenburg (an 7:19 Uhr) mit Anschluss an IC nach Berlin in Offenburg
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Integration des RE Konstanz ab 20:40 Uhr - Offenburg an 22:59 Uhr ins
Taktsystem (heute im System Seehas mit
verlängerten Reisezeiten - Fahrzeitgewinn
19 Minuten ab Konstanz!)
Seehas
-
Entspanntes Betriebsprogramm durch verbesserte Fahrdynamik des Fahrzeugs
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Halbstundentakt von morgens (ca. 7 Uhr bis abends (ca. 20 Uhr), dann
Stundentakt bis ca. 24 Uhr
-
Bedienung der Halte Konstanz-Fürstenberg und Radolfzell-Industriegebiet im
Fahrplan vorgesehen
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Systematisierung des Abendverkehrs (klare Trennung RE Schwarzwaldbahn/
Seehas), durchgehende Vertaktung + Verbesserung
des Angebots im Abendverkehr: Durchgehender Stundentakt Konstanz - Engen von
20:23 - 23:23 Uhr (heute Lücken im Angebot + Integration
Seehas/Züge der Schwarzwaldbahn).
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