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Quelle

Schwarzwälder Bote  ;   www.swol.de

Erscheinung

30.07.03

Schlagzeile

Privater Zugbetreiber aus Potsdam drängt in Südwesten

 

PRIVATER ZUGBETREIBER AUS POTSDAM DRÄNGT IN SÜDWESTEN

An der Ausschreibung der Schwarzwaldbahn beteiligt sich als einziger privater Anbieter die Connex-Gruppe. Konstanz und Karlsruhe sollen dabei nicht Endstation sein. "Dia attraktive Gebirgsbahn über den Schwarzwald ist ideal für unser Konzept, das wir in Nord- und Ostdeutschland erfolgreich umsetzen" sagt Hans Leister, Connex-Regiobahn-Geschäftsführer im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Schwarzwaldbahn sei von der Deutschen Bahn sträflich zur Nebenbahn deklariert worden. Die Hauptmagistralen verlaufen derzeit auf der Rheinschiene von Karlsruhe nach Basel oder von Zürich über die Gäubahn nach Stuttgart. Dabei, so Leister, ist gerade die Quermagistrale über den Schwarzwald die kürzeste Verbindung vom Bodensee und der Schweiz in den Norden Deutschlands. Gab es doch früher Züge nach Paris, Dortmund und Kopenhagen.

Ein ausgeklügeltes Angebot hat die Connex der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg unterbreitet. Im Stundentakt würde die Schwarzwaldbahn, wie gefordert, zwischen Konstanz, Donaueschingen, Villingen, Offenburg und Karlsruhe bedient. Einzelne Züge kämen bereits aus St. Gallen und würden über die badische Residenzstadt weiter als InterConnex bis Frankfurt-Flughafen und Köln fahren. Zudem sind über die Schwarzwaldbahn Sprinterzüge geplant, die eine halbe Stunde schneller als bisher in Karlsruhe wären um dort die ICE-Züge der Bahn AG zu erreichen. Nach Straßburg nimmt in Offenburg die Ortenau-S-Bahn die Reisenden auf.

Bei den Fahrpreisen erkennt Connex die einzelnen Verkehrsverbünde an. Auf längeren Strecken gilt ein eigener Tarif, der deutlich unter dem der DB liegt. Fahrkarten können streßfrei im Zug an Automaten oder bei den Zugbegleitern gelöst werden. Das Tarifsystem sei einfach gehalten, sagt Leister. Daß dieses Konzept erfolgreich ist, zeigen die Auslastungen der Connexlinien Gera-Rostock, Zittau-Berlin-Rügen und Köln-Rostock.

Mit 25 modernen Triebwagen des Typ LIREX von der Firma Alstom (Salzgitter) soll die Strecke betrieben werden. Diese Züge haben einen barrierefreien Zugang von jedem Bahnsteig aus und sind klimatisiert. 160 Stundenkilometer beträgt die Höchstgeschwindigkeit. Zu Hauptverkehrszeiten gibt es 550 Sitzplätze, Snackls und Getränke werden in den Zügen angeboten. Connex rechnet mit über 100 Arbeitsplätzen, in Offenburg würde ein Betriebswerk entstehen.

Wichtig, so Kai Pulkinnen, zuständig für die Angebots- und Geschäftsentwicklung bei der Connex in Potsdam, sei auch der touristische Aspekt. Die Connex will aus den Ballungszentren wie Ruhrgebiet und Frankfurt Gäste in den Schwarzwald und an den Bodensee bringen. An der schweizer Grenze wird aber nicht Schluß sein. Die mit ausgeschriebene Strecke Konstanz-Engen würde vom schweizer Kooperationspartner Südostbahn (St. Gallen) betreut. Dierektor Guido Schoch betonte, daß neben der Ostschweiz auch die Zentralschweiz bis Luzern und Arth-Goldau in Konstanz angebunden wären. In der Praxis verzeichnete Connex mit ihren Angeboten eine Angebotssteigerung um 70 Prozent. Diese erhofft sie sich auch auf der Schwarzwaldbahn. Voraussetzung hierfür ist zunächst der Zuschlag der Bahn. Es gibt noch zwei Mitbewerber: die Deutsche Bahn und eine Bietergemeinschaft aus AVG, SWEG, GZL und der Thurbo AG.