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INTERESSANTE ZEITUNGSMELDUNGEN

 

 

Quelle

Südkurier  ;   www.skol.de

Erscheinung

07/01

Schlagzeile

Kein Funkkontakt mehr

 

KEIN FUNKKONTAKT MEHR

Bitte Vorsicht, auf Gleis 1 fährt ein das HLF der Feuerwehr St. Georgen'. Zugegeben, so eine Ansage kam am Samstagabend zwar nicht aus den Lautsprechern am Bahnhof in St. Georgen, obwohl das Hilfeleistungsfahrzeug Straße-Schiene tatsächlich auf den Gleisen fuhr. Zum ersten Mal, seit die Feuerwehr das Fahrzeug von der Bahn geschenkt bekommen hat, konnten die Wehrleute in einer Nachtübung eine größere Strecke auf den Schienen fahren.

Nach dem Aufgleisen am Bahnhof in St. Georgen fuhr eine Besatzung mit dem HLF zunächst zum Sommerauer ex-Bahnhof. 'Bis hierher brauchten wir neun Minuten' hielt Kommandant Werner Fuchs die Zeit fest. Denn das Schienenfahrzeug, das rückwärts zum EInsatzort fährt, kann auf Schienen nicht schneller als 25 km/h fahren. Da der Fahrer in seinem Führerhaus nicht sehen kann, stehen während der Fahrt zwei Feuerwehrmänner auf Trittbrettern auf dem HLF und beobachten das Geschehen während der Rückwärtsfahrt. Nach kurzen Instruktionen vom Kommandant setzte das HLF seine Fahrt in den Sommerauer Tunnel, mit 1698m längster Tunnel, fort, während der größte Teil der Feuerwehrmänner zu Fuß in den Tunnel lief. Hier herrschte eine fast gespenstische Szenerie . 300m tief im Tunnel, in völliger Dunkelheit, die nur von den Hand- und Stirnlampen der Feuerwehrleute erleuchtet war, wurden die Transportkisten mit den Rettungsgeräten vom Fahrzeug abgeladen und auf die Schienen gestellt. 'Kein Funkkontakt mehr nach draußen' kam plötzlich die Meldung.

Die Funkgeräte, mit denen auf verschiedenen Frequenzen der Kontakt zu den Kameraden vor den Tunnel gehalten wurde, war abgebrochen. Auch die Mobiltelefone konnten keine Verbindung mehr nach draußen herstellen. 'Also hier ist die Bahn gefordert, sie muß Breitbandkabel in das Tunnel legen' sagte Fuchs. Im Ernstfall wären die Feuerwehrleute jetzt völlig auf sich alleine gestellt und könnten keine Informationen nach draußen weiter geben oder selbst Hilfe anfordern, wenn sich die Situation im Tunnel zuspitzen sollte.

Nachdem die Transportkisten aufgeladen waren, wechselte die Mannschaft des HLF. Mit lauten Pfiff setzte sich das Fahrzeug in Richtung Nußbach in Bewegung. Dort gibt es eine weitere Aufgleisungsstelle (Anm.: genauer gesagt bei km 64,6; Bereich Farrenhaldetunnel) für das HLF. Die Feuerwehr erlangte mit dieser Übung neue Kenntnisse über einen möglichen Notfall in einem der Tunnel. 'Wenn es hier tatsächlich einen Unfall gibt, dann herrscht natürlich das Chaos, es ist dunkel und eng' sagte der Kommandant. Im Herbst, so Fuchs, soll dann eine richtige Übung im Tunnel stattfinden, der im Ernstfall schnell zur Falle werden könnte.