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INTERESSANTE ZEITUNGSMELDUNGEN

 

 

Quelle

Schwarzwälder Bote  ;   www.swol.de

Erscheinung

11.01.01

Schlagzeile

Alte Silberlinge ersetzen InterRegio

 

ALTE SILBERLINGE ERSETZEN INTERREGIO

Die Kommunen entlang der Schwarzwaldbahn werden ab 9. Juni 2001 bahntechnisch in alte Zeiten versetzt. Der InterRegio-Komfort wird durch alte Nahverkehrswaggons, die sogenannten Silberlinge, ersetzt.

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, hat sich das Verkehrsministerium in Stuttgart für einen InterRegioersatzverkehr auf der Schwarzwaldbahn durch RegionalExpresszüge (RE) der Deutschen Bahn entschieden. Die DB würden den Zusatzverkehr im Stundentakt zum gleichen Preis anbieten wie beim bisherigen Zweistundentakt. Das alte Wagenmaterial kommt von der Oberrheinstrecke. Zwischen Offenburg, Basel und Waldshut werden neue Doppelstockwagen und moderne Triebzüge eingesetzt, die das Land finanziert. Auf der Schwarzwaldbahn bleibt damit der Komfort auf der Strecke. Die Tourismusregion erleidet dadurch in der Verkehrsinfrastruktur auf der Schiene einen großen Rückschlag. Fernreisende beklagen sich immer wieder über die veralteten RE-Waggons. Dabei besteht derzeit noch die Alternative mit dem InterRegio; diese fällt dann weg. Die zwei bestehenden IR-Züge werden dann noch höchstens zwei Jahre in Villingen Station machen.

Wolfgang Schergel, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn gibt sich enttäuscht. Beim Demotag in St. Georgen gegen die Streichung der IR im November habe Vekehrsminister Ulrich Müller noch von einem gemeinsamen Vorgehen mit den betroffenen gesprochen. Jetzt wurde eine einseitige Entscheidung von Seiten des Landes getroffen. Die Schweizer Bahnen bieten einen IR-Komfort im Stundentakt auf der Schwarzwaldbahn für das gleiche Geld an. Damit wäre endlich Konkurrenz auf die Schiene gekommen. Laut Schergel werde die Region vernachlässigt. 'Wir werden die drittbeste Lösung nicht hinnehmen und weiter für einen echten IR-Ersatzvekehr kämpfen' sagte er. Schergel kann sich des Verdachts nicht erwehren, daß dem Land wegen Stuttgart21 mit der Bahn wohl jedes Geschäft recht sei.

Auch Regionalverbandsdirektor Rainer Kaufmann sieht den RE-Ersatzverkehr als Notlösung an, um den Stundentakt zu erhalten. Als Ziel müsse der in der Studie der IG Schwarzwaldbahn geforderte moderne und schnelle Triebzug zwischen Karlsruhe und Konstanz sein. Wichtiger sei laut Kaufmann noch der Erhalt von ein bis zwei Fernverkehrsverbindungen quer durch Deutschland.