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Quelle

Südkurier  ;   www.skol.de

Erscheinung

25.05.02

Schlagzeile

Hat die Schiene noch eine Chance

 

HAT DIE SCHIENE NOCH EINE CHANCE?

Hat die Schiene eine Chance im Güterverkehr der Region? Die Deutsche Bahn AG sagt Nein und will ihre Güterzugverbindungen von Singen nach Offenburg dieses Jahr einstellen. Doch die IHK setzt darauf, daß andere Bahnan die Verbindung übernehmen. Ein Gutachten soll baldmöglichst klären, wie die Aussichten sind. Die Zeit drängt für die Güterzugverbindung von Singen nach Offenburg. Zum 15. Dezember diesen Jahres will die Deutsche Bahn-Tochter DB Cargo diese Strecke nicht mehr bedienen. Dann gäbe es auf der Schwarzwaldbahn kein regelmäßiges Güter-Transportangebot mehr. Und deshalb sieht Franz Nienhaus, Geschäftsführer der IHK die Notwendigkeit, aufs Tempo zu drücken: "Die Güterzugverbindung von Singen nach Offenburg existiert jetzt noch, und es ist wesentlich einfacher, wenn ein anderes Unternehmen diese Verbindung übernimmt, als wenn man das später wieder neu aufbauen müsse."

Denn jene Firmen entlang der Schienenstrecke, die jetzt noch über Gleisanschlüsseverfügen oder regelmäßig die Bahn nutzen, würden ihre Anschlüsse ohne weiteres Schienen-Transport-Angebot aufgeben und auf den LKW umsteigen. Die nächste Umladestation von der Straße auf die Schiene wäre dann Singen oder Kornwestheim oder entlang der Rheinschiene. Deshalb soll ein Gutachten her, das das Potenzial für den Güterverkehr ind er Region Schwarzwald-Baar-Heuberg untersuchen wird. Angekündigt war der Beginn dieser vom Land geförderten Studie bereits für Januar 02. Nach mehreren Verzögerungen werden nun aber voraussichtlich ab 11. Juni Interviewer zu rund 20 bis 30 betroffenen Firmen im IHK-Bezirk gehen und erfragen, welche Gütermengen sie zu welchen zeitlichen und finanziellen Bedingungen weiter per Bahn transportieren lassen würden. Dazu gehören etwas Recycling-Firmen mit größeren Schrott- und Altpapiermengen, aber auch Holzfirmen, Produktionsunternehmen und auch Speditionen.

"Wir hoffen, daß die Studie noch vor den Sommerferien fertig sein wird" so Nienhaus. Dann soll anhand der konkreten Anforderungen aus der regionalen Wirtschaft ein neuer Betreiber für die Güterverbindung gesucht werden. Etwa ein Operator, der pauschal Transportkapazitäten bei einem Bahnunternehmen anmietet und dann regional vermarktet. Unter anderem untersucht die auch in Villingen mit einer Niederlassung vertretene Firma ABX, ob sie von Singen aus eine Güterzugverbindung Richtung Offenburg und dann nach Norddeutschland einrichten soll. Bereits jetzt betreibt ABX in anderen Regionen ein eigenes Güterzugnetz.

"Wir möchten uns aber die Möglichkeit offen halten, auch auf andere Transportunternehmen zuzugehen" so Nienhaus, und bringt den Namen der schweizer Mittelthurgaubahn ins Gespräch. Daher erstelle die IHK diese Studie auch in neutraler Form, die Anforderungen aus der Wirtschaft würden anonymisiert, sodaß vertraulich bleibe, wer hinter welchen Transportmengen stecke. Daß die ganze Sache schleunigst auf den Weg gebracht werden muß, damit ein privater Betreiber ab 15.12. oder zeitnah die Güterzugverbindung übernehmen kann, ist Nienhaus klar. Denn auch die Feinverteilung muß geregelt sein: Wer zum Beispiel für die Güterwaggons vom Villinger Gbf zu den jeweiligen Endabnehmern in der Region fahren? "