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Quelle

Südkurier  ;   www.skol.de

Erscheinung

05.08.00

Schlagzeile

Massive Proteste gegen Pläne zur Schwarzwaldbahn

 

MASSIVE PROTESTE GEGEN PLÄNE ZUR SCHWARZWALDBAHN

Die Deutsche Bahn AG plant, ab kommendem Mai mit Ausnahme von zwei Verbindungen alle InterRegio aus Hamburg in Karlsruhe enden zu lassen. Das hätte für die Orte zwischen Offenburg und Konstanz zur Folge, daß lediglich alle zwei Stunden ein Nahverkehrszug eingesetzt werden würde. Ferner ginge der Anschluß an die ICE in Offenburg verloren.

St Georgens Bürgermeister Schergel hat als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn (IGS) von einem Horrorszenario gesprochen. Die IGS will nicht mehr zusehen, sondern bei den Planungen endlich mitreden, so die Forderung an das Land. Die IGS hat erst im April eine 60'000 DM teure Studie mit Vorschlägen zum Erhalt der Schwarzwaldbahn vorgestellt und an Bund, Land und Bahn geschickt. Ohne Erfolg. "Die Arbeitsgruppen von Land und Bahn AG arbeiten hinter verschlossenen Türen" so Schergel. Das müsse sich sofort ändern.

Der gesamte südbadische Raum mit den wichtigen Tourismusregionen Schwarzwald und Bodensee wären abgeschnitten. In einem zweiten Beschluß wendet sich die IGS an den Bund, der die Bahnreform korrigieren soll und für einen Wettbewerb im Nahverkehr auf der Schiene sorgen soll. Zu mehr Tatkraft wurden auch die Bundes- und Landtagsabgeordneten aufgerufen. Bei der Vorstellung des Gutachtens im April kassierte die IGS vom Land noch eine Absage für die geforderten Veränderungen. Diese haben eine Verschmelzung von Fern- und Nahverkehr zum Inhalt. Kosteneinsparungen und Stärkund für den Nahverkehr wären die Vorteile. Ferner müsse die Attraktivität mit modernen Wagen und kürzeren Umsteigezeiten in Offenburg erhöht werden.

Der Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, Karl Heim, forderte das Land zum Schulterschluß mit der IGS auf. Als nächstes müsse eine gemeinsame Strategie  mit dem Land entwickelt und mit konkreten Forderungen das Verkehrsministerium in Berlin konfrontiert werden. Daß der InterRegio in der bestehenden Form nicht zu halten ist, ist auch der IGS klar. Der Nahverkehrsberater Grosse, der an dem Gutachten mitgearbeitet hat, sprach von zu langen und somit zu teuren Zügen. Daß aber die Alternativen nicht geprüft wurden bringt die Mitglieder in Rage.

"Die Deutsche Bahn AG sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt und reißt uns alle mit" kritisierte Schergel. Der alleinigen Aussage, daß das Land dies schon richten werde, schenke er kein Vertrauen. Georg Graf von der Nahverkehrsgesellschaft BW sieht das Vorhaben der Bahn ebenfalls mit Sorge. Das Land könne die InterRegio-Strecken nur in Eigenregie betreiben, wenn der Bund dafür die Mittel locker macht. Schergel richtete an die Adresse des Bundes die Aufforderung, endlich das Schwarze-Peter-Spiel um den InterRegio zu beenden und den Fernverkehr für den Wettbewerb zu öffnen: "Die Deutsche Bahn AG hat versagt, wenn es um die Befriedigung dieses durchaus lukrativen Marktes geht."