INTERESSANTE ZEITUNGSMELDUNGEN

FORDERUNGEN ZUR SCHWARZWALDBAHN

Die Interessengemeinschaft Schwarzwaldwaldbahn wartet nicht ab, bis die Deutsche Bahn AG die Strecke zwischen Offenburg und Konstanz weiter ausdünnt. Sie kommt ihr zuvor mit klaren Forderungen und Vorschlägen für positive Perspektiven. Grundlage ist eine 60'000 DM teure Studie.

Die Forderungen verabschiedeten die in der IGS verbündeten Landkreise und Kommunen im Rathaus in St. Georgen einstimmig. Die Stellungnahme geht nun an den Bund, das Land und die Bahn AG. Die IGS will verhindern, daß weitere IR-Züge auf der Schwarzwaldbahn gestrichen werden. Ferner erwartet sie klare Informationen von de Bahn AG zur Planung und Kalkulation der IR-Linie 19. Die IGS sieht durchaus Chancen für eine finanzierbare Schwarzwaldbahn: "Die Stillegung kann kein Weg sein, die Attraktivität steigern ist die Lösung" so Horst Frank, Konstanzer OB und stellvertretender Vorsitzender der IGS.

"Die Wagen von heute sind eine Katastrophe, da steigt man nicht so gerne ein", sagt der Vorsitzende der IGS, St. Georgens Bürgermeister Wolfgang Schergel. Die Erhöhung des Komforts mit neuen Fahrzeugen reiche aber für die angestrengte Verbesserung nicht aus. Die Attraktivität müsse auf dem Teilstück verbessert werden, der Faktor Zeit spiele für die Reisenden eine entscheidende Rolle. Deshalb fordern die Kreise und Gemeinden einen konsequenten Stundentakt und eine Verknüpfung mit dem IC- und ICE-Verkehr in Offenburg, damit die Gäste deutlich schneller in den Norden Deutschlands kommen.

Einzelne Verbindungen in das Rhein-Main- und Rhein-Ruhrgebiet sowie nach Berlin ermöglichten den Reisenden eine komfortable An- und Abreise. Auf der Ost-West-Achse gelte es umsteigefreie Verbindungen nach Strasbourg mti Anschluß an die frz. Linie nach Paris zu schaffen, ebenso zum Flughafen Strasbourg-Enzheim.

Auf den überregionalen Achsen fordert die IGS einen InterRegioExpress, der aus dem Nah- und Fernverkehr zusammengeschmolzen werden soll. Dies bringe, so das Gutachten, eine Sekung der Produktionskosten beim Fernverkehr. Dazu den Doppelnutzen, den Nahverkehr noch zu stärken. Auch im Güterverkehr ist die IGS guter Hoffnung, die Nutzung verstärken zu können. Dieses  Segment werde noch gesondert untersucht. Die Gutachter, dies sind Nahverkehrsberater Ulrich Grosse aus Tübingen und Verkehrs- und Betriebsplaner Georges Rey aus Zürich, geben der Schwarzwaldbahn nur durch die vorgeschlagene Doppelstrategie eine Chance. Die größere Nutzung der Bahn bringe mehr Einnahmen und mindere so das Defizit. Nun kommen die Beteiligten von Bund, Land und Bahn die Forderungen per Post. Nach vier Wochen klopft Wolfgang Schergel wegen Gesprächen an.
 

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VEHEMENTER PROTEST GEGEN BAHN-POLITIK

Die IGS unter Vorsitz von BM Schergel tagte gestern im St. Georgener Rathaus. Dutzende Vertreter der Orte zwischen Offenburg und Konstanz nahmen daran teil und diskutierten das in Auftrag gegebene Gutachten zur Zukunft der Schwarzwaldbahn.
 

BM Schergel räumt der Bahn für die Stadt St. Georgen große Bedeutung zu. Deshalb kämpft er nicht nur für den Erhalt, sondern für die Verbesserung des Streckennetztes der Schwarzwaldbahn. "Erste Forderung ist aber, erst einmal den Status quo zu halten." Dies ist nicht selbstverständlich. Der Rathauschef befürchtet weitere Streichungen. Einen Teilerfolg hat die GS bereits errungen, der die Kommunen, Landkreise, die IHK und diverse Regionalverbände angehören. Drei IR-Züge wollte die Bahn streichen. Durch das Einschalten der IGS seien dann lediglich zwei gestrichen worden. Im Gegenzug hat das Land einen RE auf die Schiene gestellt. "Das Land steht hinter uns", ist sich der Rathauschef der Rückendeckung aus Stuttgart sicher.  30'000 DM hat das Gutachten zur Zukunft der Schwarzwaldbahn gekostet, mit Beiträgen der Mitglieder zwischen 1000 und 3000 DM finanziert. Da St. Georgen einen größeren Nutzen von der Schwarzwaldbahn als beispielsweise Schonach habe, bezahlte die Bergstadt 3000 Mark, Schonach nur 1000.