Die Bahn investiert kräftig. In Freiburg wurde für
fünf Millionen Euro die modernste vollautomatische Waschstraße für die
Außenreinigung kompletter Züge eröffnet. Für nächstes Jahr ist der Bau
einer zwischen 3,5 und vier Millionen Euro teuren neuen Waschanlage für
die Innenreinigung der Züge vorgesehen.
"Wir wissen,
dass die Sauberkeit nach der Pünktlichkeit und der Kundeninformation
höchste Priorität bei den Fahrgästen hat", sagte Michael Vulpius,
Sprecher und kaufmännischer Leiter des Regionalverkehrs Südbaden, bei
der Vorstellung der neuen Waschstraße. Ab sofort werden alle 40
Lokomotiven und 135 Wagen, die im Regionalverkehr auf der
Schwarzwaldbahn (Karlsruhe - Offenburg - Konstanz), auf der Rheintalbahn
(Offenburg - Basel) und auf der Höllentalbahn zwischen Freiburg und
Donaueschingen eingesetzt werden, mindestens einmal je Woche zum
Schaumbad nach Freiburg rollen.
Die neue Waschstraße ermöglicht jetzt die Reinigung eines ganzen Zuges
mit Lok und vier Waggons und auch der Doppelstockfahrzeuge. Diese
mussten bisher beim badischen Bahnhof in Basel gewaschen werden. "Das
verursachte hohe Kosten und viel Zeitaufwand", berichtete Thilo Ganter.
Überdies sei die alte Anlage weder ökonomisch noch ökologisch auf dem
neuesten Stand gewesen. Zukünftig reduziert sich der Aufwand auf drei
Euro je Zugmeter. "Nur noch ein Sechstel der bisherigen Kosten", betonte
Ganter. Nach dem teuren alten Muster arbeiten noch die fünf übrigen
Waschanlagen in Ulm, Plochingen, Stuttgart, Heilbronn und Tübingen.
Die neue Anlage arbeitet vollautomatisch. Sie gilt als die modernste in
Deutschland. Es reicht ein Mitarbeiter. Sowohl die Waschstraße als auch
die Wasseraufbereitung entsprechen modernen Umweltstandards. So wird das
Waschwasser aufgefangen und in einer besonderen Anlage so aufbereitet,
dass es in das Kanalnetz eingeleitet werden darf. Rund die Hälfte des
verbrauchten Wassers geht erneut in den Waschkreislauf. Der
Jahresverbrauch soll von früher 22000 auf ungefähr 4000 Kubikmeter
sinken.
Die Noten der Kunden für die Sauberkeit seien zwar schon gut, aber noch
nicht gut genug, erklärte Vulpius. Die Fahrgäste geben der Sauberkeit in
den Zügen aktuell die Note 2,6. "Wir wollen noch besser werden", betonte
Vulpius, "und das bei sinkenden Kosten und höherer
Umweltverträglichkeit." Zusammen mit dem Land hat die Deutsche Bahn ein
Qualitätsmesssystem eingeführt. Jährlich werden Kunden nach ihrer
Zufriedenheit gefragt. "Bei der nächsten Benotung wollen wir die Note
2,5 erreichen", kündigte der Regionalleiter an.