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ZEITUNGSMELDUNGEN
Quelle |
Südkurier ;
www.skol.de |
Erscheinung |
11.06.05 |
Schlagzeile |
Glacier-Express im Schwarzwald |
GLACIER-EXPESS IM SCHWARZWALD
Die DB Regio hatte sich bei der Ausschreibung der
Schwarzwaldbahn durch das Land gegen andere Anbieter durchgesetzt. Ab Ende 2006
betreibt sie die Linie zwischen Konstanz und Karlsruhe nach neuen Bedingungen.
Unter anderem setzt die Bahn dann Doppelstock-Wagen ein.
Um den Erlebniswert dieser Panoramawagen zu steigern, will Vulpius
"Sichtschneisen an der Strecke" frei machen. Der atemberaubende Blick über den
Schwarzwald sei oft zugewachsen, sagte er und kündigte "kleine Kahlschläge" an.
Geplant ist auch eine Kooperation mit der Staatsbrauerei Rothaus, deren Produkt
"Tannenzäpfle" besonders junge Leute anspreche. Es
soll während der Fahrt verfügbar sein. Auch ein hochwertiges Catering stellte
Vulpius in Aussicht. Hierzu würden derzeit ebenso wie mit Rothaus Gespräche
geführt, sagte er vor 120 Verkehrsexperten. Anlässlich des von ihrem Ministerium
organisierten Treffens mahnte auch Umweltministerin Tanja Gönner (CDU), der
große Einfluss emotionaler Faktoren bei der Wahl des Verkehrsmittels werde noch
zu oft unterschätzt.
Für die DBRegioAG kündigte Vulpius eine
"unternehmerische Fokussierung auf den Freizeitverkehr" an. Ausschreibungen wie
bei der Schwarzwaldbahn führten zu geringeren Margen. Denn das Land zahle nach
dem Konkurrenzkampf weniger. Dies müsse die Bahn durch zusätzliche Fahrgäste
ausgleichen, sagte Vulpius. Mit mehr Pendlern sei dies wirtschaftlich kaum
möglich, weil zu ihren Zeiten die Waggons voll seien. "Wir kriegen keinen Cent
mehr vom Land, wenn wir einen Wagen anhängen", sagte der Bahn-Manager. Der
Freizeitverkehr aber habe großes Potential.
Der Absatz des Baden-Württemberg-Tickets, mit dem fünf Personen für 23 Euro
einen Tag fahren, soll dieses Jahr auf eine Million Stück steigen; 2004 wurden
660000 verkauft. Bereits angelaufen ist der Versuch der Bahn, geführte
Wanderungen anzubieten. Zudem gibt es Kombi-Tickets mit der Mainau und dem
Europapark. Durch Kooperation mit Freizeitparks und Gemeinden will die Bahn Teil
des Lebens der Region werden. Auf der neuen Schwarzwaldbahn solle es über
Monitore und Anzeigen bessere Infos in den Zügen und an den Bahnhöfen geben,
sagte Vulpius. Die Pünktlichkeit der Bahn in Südbaden hat sich nach eigenen
Angaben bereits stark verbessert: In diesem Jahr sind demnach bislang 96 Prozent
der Züge pünktlich oder nicht mehr als fünf Minuten zu spät gewesen. Im Vorjahr
lag dieser Wert in Südbaden bei 94 Prozent, 2003 bei 89 Prozent.
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