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Quelle

Südkurier  ;   www.skol.de

Erscheinung

23.10.04

Schlagzeile

Neubeginn auf der Schiene

 

NEUBEGINN AUF DER SCHIENE

Bis die Bahnkunden im Panorama-Abteil des Doppelstockwagens mit Klimaanlage und Minibar richtig komfortabel über den Schwarzwald reisen können, müssen sie allerdings noch über zwei Jahre warten: Zum Winterfahrplan 2006 will die Bahn zwischen Konstanz und Offenburg und ohne Umsteigen weiter bis Karlsruhe neue Waggons und neue Loks einsetzen. Auf diesen Zeitpunkt hatte das Land Baden-Württemberg die Strecke ausgeschrieben. Gewonnen hatte den Wettbewerb die Deutsche-Bahn-Tochter DB Schwarzwaldbahn GmbH.

Schon jetzt aber will das Unternehmen die Strecke attraktiver machen: Michael Vulpius, Geschäftsführer der eigens gegründeten Tochtergesellschaft, kündigte neue Tarifangebote und eine engere Zusammenarbeit mit touristischen Anbietern entlang der Strecke an. So soll es Kombi-Tickets geben, bei denen der Eintritt in Museen vergünstigt ist. Mit einem neuen Schnupper-Angebot sollen bisherige Autobenutzer vom Angebot auf der Schiene überzeugt werden.

Die klimatisierten und luftgefederten Doppelstock-Wagen, die in anderen Teilen Deutschlands längst im Einsatz sind, werden Waggons aus den 60er Jahren ablösen. Die neue E-Lok der Baureihe 146 soll die Zuverlässigkeit auf der Strecke verbessern. Schneller geht die Reise allerdings auch nach dem 10. Dezember 2006 nicht; mit einem neuen Fahrplankonzept sollen aber die ICE-Anschlüsse nach Norden nicht mehr in Offenburg, sondern in Karlsruhe erreicht werden. Damit entfällt die bisherige Wartezeit in Offenburg, dafür sitzen die Kunden länger in einem langsameren Zug. Neu hält die Bahn stündlich in Allensbach, während nicht mehr jeder Zug in Immendingen, Haslach oder Gengenbach stoppt.

Dirk Andres als neuer Schwarzwaldbahn-Manager soll sich vor allem um die Kundenzufriedenheit und die deutlich ausbaufähige Zusammenarbeit mit den Kommunen entlang der gesamten Strecke kümmern. In den Rathäusern und Landratsämtern war zuletzt Kritik daran laut geworden, dass ausgerechnet die Deutsche Bahn, die die Strecke jahrelang vernachlässigt hatte, den Auftrag zum Betrieb bekommen hatte.

Für zehn Jahre läuft der geschätzt 300 bis 400 Millionen schwere Vertrag mit dem Land. Falls es mit der Pünktlichkeit nicht klappt, muss die neue Gesellschaft erhebliche Strafen bezahlen. Auch der Einsatz von zeitgemäßem Wagenmaterial war eine Bedingung für den Zuschlag. Dies bestätigten Vulpius und Walter Gersthofer von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, die den Regionalverkehr im Land koordiniert.

Bei allen Versprechen für eine bessere Zukunft auf der Schwarzwaldbahn ist die Bahn freilich vor äußeren Pannen nicht sicher: Allein in den vergangenen zwei Wochen kam der Verkehr im Kreis Konstanz viermal völlig zum Erliegen - einmal wegen eines tödlichen Unfalls und dreimal, weil sich Menschen das Leben nahmen. Für solche Fälle soll sich dann der enge Kontakt zur Firma Südbadenbus auszahlen, der der neue Chef der Schwarzwaldbahn ebenfalls vorsteht.