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DIE FERNSCHNELLZÜGE
 


Ein FD war nichts anderes als ein D-Zug über weite meist innerdeutsche Distanzen speziell für Urlauber in Feriengebiete; so gab es Züge von den Ballungszentren Ruhrgebiet/Hamburg z.B. nach Oberstdorf, in den Bayrischen Wald, nach Berchdesgaden, nach Fehmarn, an den Ammersee und sogar nach Schruns [A]. Durch die vielen Kurswagen konnte man zum einen die Feriengebiete bedarfsgerechter bedienen, zum anderen konnte man den kleineren Urlauberströme in spezielle Regionen wirtschaftlicher entgegenwirken. Man konnte Leute von Dortmund mit nur einem Zug gleichzeitig nach Konstanz und Seebrugg bringen und zeitgleich Leute von Hamburg zu den gleichen Zielen bringen. Heute ist so etwas dank zunehmender Zugbildung mit Triebwagen nicht mehr möglich.
 
Viele FDs wurden nach der Abschaffung 1993 durch den InterRegio, besonders gut frequentierte durch einen InterCity (z.B. "Königsee") ersetzt, andere wurden ersatzlos gestrichen. Einige Züge wurden dem Prestige wegen, und natürlich wegen Benutzung der Neubaustrecke, aus neuen druckertüchtigten und klimatisierten Wagen gebildet. Der "Königsee" hatte beispielsweise blau-lackierte IC-Großraum- und Abteilwagen Bpmz und Bvmz.

 
Eine Besonderheit war, daß pro Zugpaar immer die zwei gleichen Garnituren eingesetzt wurden. Es gab also fast keine übergreifenden Leistungen, die mehrere FDs abgedeckt hätten. Die Kurswagen wurden oft mit einem anderen FD in die einzelnen Gebiete gefahren. So hatte der FD 1970/1971 "Schwarzwald" (Hamburg-Seebrugg) Kurswagen nach Konstanz, die in Karlsruhe an FD 1902/1903 "Bodensee" (Münster-Konstanz) übergeben. Oftmals wurden auch einzelne Kurswagen mit Eilzügen weiterbefördert oder aber es fuhren einzelne Loks die Kurswagen an die Zielorte.
 
Bemerkenswert war, daß nicht die Schnelligkeit im Vordergrund stand. Dies zeigen die oftmals langen Standzeiten in Knotenbahnhöfen und die Bespannungen mit der Baureihe 110; ebenso fuhr man auch oft über langsamere Strecken, anstatt schnellere zu benutzen (z.B. über Oberlahnstein statt über Bingen). Daß die Züge nur für Urlauber gedacht waren, zeigt der FD 'Allgäu' deutlich. Er fuhr den Stuttgarter Hauptbahnhof nicht an, sondern ohne Halt von Mannheim bis Ulm.
 
 
Wagenmaterial
 
Die meisten FD bestanden aus den den üblichen Schnellzugwagen Bm 232-235, oftmals mit einem Halbgepäckwagen BDms273 für Fahrräder und Gepäck, sowie einem Quickpick (Selbstbedienung) -Restaurant oder speziellen "Cateteria-Wagen", in denen es ein extra Abteil für Kinder gab ("Kinderland"). So konnten Eltern ihre Kinder auch über längere Strecken hinweg in guten Händen wissen. Ebenso besaßen die FD ein paar Am oder Avm. Die meisten der Wagen sind heute ausgemustert oder wurden zu InterRegio-Wagen umgebaut. Der FD 'Bayrische Wald' und einige wenige andere FD besaßen als Kurswagen klimatisierte Abteilwagen ABvmz, die die 1. und 2. Klasse enthielten. Von diesen Wagen wurden nur fünf hergestellt.
 
 
Exoten
 
Anfang bis Mitte der Achtziger gab es noch ein paar FD, die jedoch weniger für Urlauber, sondern eher für Geschäftsreisende und Politiker, allenfalls auch für Städtereisende konzipiert waren. Diese Züge hatten eine 200er Nummer.

Ein Exot war der 264/265 (Paris – Wien), welcher zwar als FD fuhr, allerdings
a) nicht in Deutschland begann oder endete
b) aus ÖBB-Wagen gebildet war

c) keinen ortsbezogenen Namen
hatte.
 
Wagenabkürzungen hier.